Es gibt viele Berichte zu diesem Thema, und man kann die Antwort schnell zusammenfassen:
Hunde sollten jeden Tag mehrere Stunden wirklich entspannt schlafen können.
Und damit ist wirklich Schlafen am Tag gemeint, nicht der Schlaf in der Nacht, der kommt zusätzlich hinzu.
Schlafen ist herrlich.
Erfrischend, beruhigend und absolut notwendig für Körper und Seele.
Alte Hunde und Welpen schlafen deutlich mehr und sollten in diesem Bedürfnis auch ernst genommen werden.
Während der alte Hund einfach mehr Erholung braucht und schneller erschöpft ist, ist es für den Welpen zwingend notwendig, seinem Gehirn im Schlaf die Möglichkeit zu geben, Prozesse zu verarbeiten und zu lernen.
Es könnte also eigentlich ganz einfach sein.
Schlaf ist notwendig und gesund. Er hilft beim Lernen und Verarbeiten von Erlebnissen und Erfahrungen und gehört zum Hundeleben dazu.
Was aber immer wieder auffällt ist, dass einige Hundebesitzer diese Information verdrehen, um damit soziale Vernachlässigung zu rechtfertigen.
Viele Hunde sind täglich 10 Stunden allein in der Wohnung, während die Besitzer bei der Arbeit sind.
Erklärt mit der Begründung, sie würden sowieso den ganzen Tag schlafen.
Ein Schlafbedürfnis zu erfüllen heißt aber nicht zwangsläufig, dass der Hund sozial isoliert sein sollte.
Viele Hunde schlafen besonders gern und vor allem besonders entspannt in der Nähe ihrer Menschen oder Hundekollegen.
Manche ziehen sich auch gern in die andere Ecke des Zimmers zurück, oder liegen im Schlafzimmer, während der Besitzer im Arbeitszimmer am Computer arbeitet.
Dann und wann wacht der Hund auf, streckt sich und nimmt vielleicht kurz Kontakt zum Besitzer auf, bevor er sich wieder hinlegt.
Durch diese potenzielle Nähe können diese Hundetypen besonders entspannt schlafen.
Alte Hunde und auch Welpen wachen manchmal völlig desorientiert auf und müssen erst einmal verwirrt sortieren, wo sie sind.
Der kurze Kontakt oder Blick zum Sozialpartner kann dann schon ausreichen, um sich wieder zu beruhigen.
Es gibt sogar Hunde, die nur mit Körperkontakt zu ihrem Menschen oder anderen Hunden wirklich tief schlafen können.
Einfach davon auszugehen, dass es schon für jeden Hund erholsam sein wird, allein zu sein, kann also auch nicht die richtige Antwort sein.
Wie so oft ist es notwendig, sich seinen Hund genauer anzuschauen und zu beachten, was zu ihm und seinem Leben alles dazugehört.
So gibt es Hunde, für die es zwingend wichtig ist, endlich mal ihre Ruhe zu bekommen und weit weg vom Besitzer allein schlafen zu können. In einem abgeschiedenen Raum, vielleicht sogar einer verschlossenen Box in einem dunklen Zimmer.
Diese Hundetypen sind Hans Dampf in allen Gassen, überall auf der Suche nach Aktion und Aufmerksamkeit und nur nachts wirklich ruhig.
Ihnen tut man einen Gefallen, eine „stille Treppe“, einen Rückzugsort zu etablieren, an dem wirklich einfach nur geschlafen wird.
Genau das kann wiederum für einen anderen Hundetyp den blanken Horror bedeuten.
Als Besitzer lässt es sich leicht herausfinden, welcher Schlaftyp der eigene Hund ist, wenn man sich von den Informationen freimacht, die man sich mühsam angelesen hat.
So kann sich jeder Besitzer fragen: Wann schläft mein Hund wirklich durchgängig, tief und fest?
Was macht die Bedingungen dafür aus und wie kann ich versuchen, diese tagsüber nachzuahmen?
Wie kann ich Schlaf in qualitativ hochwertigen Schlaf für meinen Hund verwandeln?
Und bin ich als Mensch überhaupt dazu in der Lage, meinen Hund wirklich schlafen zu lassen und ihn nicht ständig mit meinem eigenen Bedürfnis nach Kontakt abzulenken?
Manchmal habe ich das Gefühl, dass nicht der Hund es nicht ertragen könnte, den ganzen Tag „sinnlos“ unter dem Schreibtisch von Herrchen zu verschlafen, sondern dass Herrchen ständig streicheln, ansprechen und antworten muss, wenn der Hund nur einmal den Kopf hebt.
Schlafen entspannt und erholt.
Das heißt im Umkehrschluss nicht, dass das ganze Leben ausschließlich aus Schlaf bestehen sollte.
Genauso wie Schlaf gehören zum Leben Bewegung, neue Eindrücke, sozialer Kontakt und frische Luft.
Manchmal lässt sich das Ganze miteinander verbinden.
Ein Schläfchen im Garten, oder neben einem Hundefreund zusammengekuschelt hat eine andere Qualität des Zusatznutzens, als das einsame, gelangweilte Warten auf den Besitzer.
Schlaf kann außerdem gezielt eingesetzt werden, um zum Beispiel das Lernen zu erleichtern. Gibt man dem Hund die Möglichkeit, nach dem Lernen neuer Verhaltensweisen, insbesondere dem Erlernen von Hemmungen, zu schlafen, so wird das neu Gelernte besser und tiefer im Gedächtnis abgespeichert.
Wer also gerade eben mit seinem Hund auf dem Hundeplatz geübt hat sich das Jagen zu verkneifen, der tut gut daran, den Vierbeiner danach nicht mit einem wilden Jagdspiel zu belohnen und all die bremsenden Prozesse im Hundekopf wieder auszuschalten, sondern ihn am besten direkt in einen Raum zu bringen, in dem der Hund ruhig und ohne Ablenkung schlafen kann.
So wird die Fähigkeit, sich in Zukunft besser und schneller zusammenzureißen zusätzlich gefördert und der Hund optimal im Lernprozess unterstützt.
Wieder einmal wird vieles erst im Kontext logisch. Alles ist miteinander verbunden, und die richtige Antwort auf das persönliche Schlafbedürfnis eines Hundes hängt von seiner Persönlichkeit und den individuellen Lebensumständen ab.
„Zu viel“ oder „zu wenig“ ist relativ.